Warning: The magic method Math_Captcha::__wakeup() must have public visibility in /home/.sites/58/site6622152/web/data/wp-content/plugins/wp-math-captcha/wp-math-captcha.php on line 87 Andreas Schmid – Seite 2 – YEMA

UARGHH… Intubation bei un-/erwartetem Erbrechen oder massiver Blutung

UARGHH… Intubation bei un-/erwartetem Erbrechen oder massiver Blutung

Wir stellen hier die Vorgangsweise von Sydney HEMS bei unerwartetem oder erwartetem Erbrechen bzw. bei massiver Blutung im Bereich des oberen Atemweges vor. Grundsätzlich besteht bei jedem nicht nüchternen Patienten (Nahrungsaufnahme <6h) ein erhöhtes Risiko für Aspiration und Trauma-Patienten werden generell als nicht-nüchtern angesehen, da bei diesen die Magenentleerung gestört ist.

  • Prävention: Kopf/Oberkörper hoch bei allen Patienten – Reduktion des Risikos für passive Regurgitation
  • Kommunikation und Schutz: Allen Teammitgliedern die Gefahr kommunizieren und (wenn vorhanden) selbst Augenschutz anlegen
  • Absaugung: 2 funktionstüchtige Absauger bereithalten und vorab testen

-Normale Absauger mit Fingertip sind unsicher, da das Fingertip-Loch manuell verschlossen werden muss

-Sauger mit großem Lumen oder im besten Fall nur großen Absaugschlauch verwenden – vor allem bei grobem Erbrochenen

-Ein Tubus Größe 6 ohne Tubus-Adapter kann ebenfalls als idealer Absauger verwendet werden, wenn er auf den Absaug-Schlauch gesteckt wird. Der Vorteil davon ist nicht nur das große Lumen, sondern auch der gewollte Verzicht auf den Fingertip.

-Weiters kann auch ein kommerziell verfügbarer, fester DuCanto-Absaugkatheter empfohlen werden, der die Form eines chirurgischen Absaugkatheters hat. (Conflict of Interest ausgeschlossen)

Zusätzlich gibt es Evidenz dafür, dass eine beabsichtigte „Intubation“ des Ösophagus eine Regurgitation verhindern kann, gleiches funktioniert auch zur Ableitung einer massiven Blutung bei z.B. Ösophagus-Varizen Blutung.

 

Hier könnt ihr weitere Informationen bzw. die Originalstudien nachlesen:

  • Kei J, Mebust DP. Comparing the Effectiveness of a Novel Suction Set-up Using an Adult Endotracheal Tube Connected to a Meconium Aspirator vs. a Traditional Yankauer Suction Instrument. The Journal of emergency medicine 2017;52:433-7.
  • Kornhall DK, Almqvist S, Dolven T, Ytrebo LM. Intentional oesophageal intubation for managing regurgitation during endotracheal intubation. Anaesthesia and intensive care 2015;43:412-4.
  • https://sydneyhems.com/2017/05/05/vomit-control-at-sydney-hems/
  • https://emcrit.org/emcrit/having-a-vomit-salad-with-ducanto/

 

 

Bolus-Vasopressoren

Vasopressoren in der Notfallmedizin

Vasopressoren werden Notfallpatienten verabreicht, um den Blutdruck und somit die Organperfusion aufrechtzuerhalten.

Bolus-Vasopressoren

Folgende Situationen können unter anderem einen Vasopressor-Einsatz erfordern:

  • Rapid Sequence Induction
  • ROSC
  • Procedural Sedation (z.B. Analgosedierung zur Reponierung von Frakturen)
  • Peri-Arrest-Situation
  • Überbrückung bis zur Anwendung von kontinuierlicher Katecholamingabe

Wichtig ist die genaue Dosierung bzw. das Mischverhältnis, denn die unbeabsichtigte Gabe einer zu hohen Dosierung kann Patienten durchaus auch immensen Schaden zufügen. (!) Die im Infograph angegebenen Dosierungen sind lediglich Vorschläge und sollten im Einklang mit lokalen bzw. Krankenhaus- oder Rettungsdienst-internen Algorithmen verwendet werden.

Wir haben für Euch die gebräuchlichsten Vasopressoren, die als Boli verabreicht werden können, in einem Infograph dargestellt. Weitere ebenfalls in Österreich verwendeten Vasopressoren sind z.B. Akrinor® oder Ephedrin.

 

 

Notfallthorakotomie

Im Jahr 1902 wurde Dr. Luther Leonidas Hill in Alabama zu einem 13-jährigen Buben gerufen, der eine Stichverletzung in den Thorax aufwies und dessen Puls nur mehr schwach zu tasten war. Der Arzt erkannte den Ernst der Lage und führte an Ort und Stelle eine Thorakotomie am Küchentisch durch, wodurch er eine linksseitige, kardiale Wunde nähen konnte. Der Bub überlebte und konnte eine volle Genesung erreichen. Dies war der erste dokumentierte Fall einer prähospitalen Notfallthorakotomie.

Die prähospitale Notfallthorakotomie wird heutzutage eindeutig von der elektiven und der dringlichen Thorakotomie unterschieden und wird im englischen Sprachraum als „Resuscitative Thoracotomy“ bezeichnet – also „lebensrettende Thorakotomie“. Diese Maßnahme ist schon seit langem im Notfallmanagement von traumatischen Verletzungen bekannt und wird seit Jahrzehnten im anglo-amerikanischen Raum in Notaufnahmen durchgeführt. Das London-HEMS-Team (Helicopter Emergency Medical System) machte die Notfallthorakotomie weltbekannt, da es unter anderem die Durchführung auf das Wesentlichste beschränkt und damit durchaus gute Outcomes erzielt.

Da Thoraxchirurgen nicht innerhalb des Zeitlimits von < 10min nach einem traumatischen Kreislaufstillstand beim Patienten sein können, wird die prähospitale Notfallthorakotomie durch Nicht-Spezialisten (in Thoraxchirurgie) durchgeführt, nämlich von speziell geschulten Notfallmedizinern, Notärzten, Anästhesisten oder Unfallchirurgen.

Das YEMA-Team hat die aktuelle Datenlage und die aktuelle Vorgehensweise als Infographic dargestellt. Wir hoffen, Ihr habt damit Spaß und freuen uns auf eine angeregte Diskussion.

Weiterführende Quellen/Videos/Podcasts:

London HEMS: https://www.youtube.com/watch?v=vd9gKGkGFd4

Sydney HEMS: https://www.youtube.com/watch?v=uqltLKpuCig

Notaufnahme Thorakotomie (linksseitig): https://www.youtube.com/watch?v=8BlPxQI2C90

Podcast The Resus Room: http://theresusroom.libsyn.com/podcast/traumatic-arrest-roadside-to-resus

 

  1. Truhlar A, Deakin CD, Soar J, et al. European Resuscitation Council Guidelines for Resuscitation 2015: Section 4. Cardiac arrest in special circumstances. Resuscitation 2015;95:148-201.
  2. Wise D, Davies G, Coats T, Lockey D, Hyde J, Good A. Emergency thoracotomy: „how to do it“. Emergencymedicine journal : EMJ 2005;22:22-4.
  3. Coats TJ, Keogh S, Clark H, Neal M. Prehospital resuscitative thoracotomy for cardiac arrest after penetrating trauma: rationale and case series. The Journal of trauma 2001;50:670-3.
  4. http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/012-019l_S3_Polytrauma_Schwerverletzten-Behandlung_2017-08.pdf
  5. Sherren PB, Reid C, Habig K, Burns BJ. Algorithm for the resuscitation of traumatic cardiac arrest patients in a physician-staffed helicopter emergency medical service. Critical care 2013;17:308.
  6. Lockey DJ, Lyon RM, Davies GE. Development of a simple algorithm to guide the effective management of traumatic cardiac arrest. Resuscitation 2013;84:738-42.
  7. Athanasiou T, Krasopoulos G, Nambiar P, et al. Emergency thoracotomy in the pre-hospital setting: a procedure requiring clarification. European journal of cardio-thoracic surgery : official journal of the European Association for Cardio-thoracic Surgery 2004;26:377-86.
  8. http://www.necn.nhs.uk/wp-content/uploads/2014/05/2015-02-23-Thoracotomy-SOP.pdf

 

 

Brrr…. Hypothermie

Hypothermie

Weihnachtszeit und Winter stehen vor der Tür – und somit auch kalte Temperaturen. Das hat uns veranlasst, für Euch die Grundlagen und Therapie der Hypothermie, sowie die dadurch notwendigen Änderungen im Reanimationsalgorithmus in einen Infograph zu verpacken, damit ihr für die hypothermen Notfälle gerüstet seid.

Eine Kernbotschaften ist, die Entscheidung zum Abbruch einer CPR unbedingt davon abhängig zu machen, ob eine Hypoxie vor oder nach Beginn des Kreislaufstillstandes aufgetreten ist. Zweiteres ist mit einer deutlich höheren Überlebenswahrscheinlichkeit verbunden. Daher gehört eine gute Anamnese bzw. Befragen von Angehörigen/Rettungsmitgliedern zu einer der wichtigsten Aufgaben von Notfallmedizinern oder von Notaufnahme-Mitarbeitern.