Warning: The magic method Math_Captcha::__wakeup() must have public visibility in /home/.sites/58/site6622152/web/data/wp-content/plugins/wp-math-captcha/wp-math-captcha.php on line 87 Aktuelles – Seite 2 – YEMA

Notfallthorakotomie

Im Jahr 1902 wurde Dr. Luther Leonidas Hill in Alabama zu einem 13-jährigen Buben gerufen, der eine Stichverletzung in den Thorax aufwies und dessen Puls nur mehr schwach zu tasten war. Der Arzt erkannte den Ernst der Lage und führte an Ort und Stelle eine Thorakotomie am Küchentisch durch, wodurch er eine linksseitige, kardiale Wunde nähen konnte. Der Bub überlebte und konnte eine volle Genesung erreichen. Dies war der erste dokumentierte Fall einer prähospitalen Notfallthorakotomie.

Die prähospitale Notfallthorakotomie wird heutzutage eindeutig von der elektiven und der dringlichen Thorakotomie unterschieden und wird im englischen Sprachraum als „Resuscitative Thoracotomy“ bezeichnet – also „lebensrettende Thorakotomie“. Diese Maßnahme ist schon seit langem im Notfallmanagement von traumatischen Verletzungen bekannt und wird seit Jahrzehnten im anglo-amerikanischen Raum in Notaufnahmen durchgeführt. Das London-HEMS-Team (Helicopter Emergency Medical System) machte die Notfallthorakotomie weltbekannt, da es unter anderem die Durchführung auf das Wesentlichste beschränkt und damit durchaus gute Outcomes erzielt.

Da Thoraxchirurgen nicht innerhalb des Zeitlimits von < 10min nach einem traumatischen Kreislaufstillstand beim Patienten sein können, wird die prähospitale Notfallthorakotomie durch Nicht-Spezialisten (in Thoraxchirurgie) durchgeführt, nämlich von speziell geschulten Notfallmedizinern, Notärzten, Anästhesisten oder Unfallchirurgen.

Das YEMA-Team hat die aktuelle Datenlage und die aktuelle Vorgehensweise als Infographic dargestellt. Wir hoffen, Ihr habt damit Spaß und freuen uns auf eine angeregte Diskussion.

Weiterführende Quellen/Videos/Podcasts:

London HEMS: https://www.youtube.com/watch?v=vd9gKGkGFd4

Sydney HEMS: https://www.youtube.com/watch?v=uqltLKpuCig

Notaufnahme Thorakotomie (linksseitig): https://www.youtube.com/watch?v=8BlPxQI2C90

Podcast The Resus Room: http://theresusroom.libsyn.com/podcast/traumatic-arrest-roadside-to-resus

 

  1. Truhlar A, Deakin CD, Soar J, et al. European Resuscitation Council Guidelines for Resuscitation 2015: Section 4. Cardiac arrest in special circumstances. Resuscitation 2015;95:148-201.
  2. Wise D, Davies G, Coats T, Lockey D, Hyde J, Good A. Emergency thoracotomy: „how to do it“. Emergencymedicine journal : EMJ 2005;22:22-4.
  3. Coats TJ, Keogh S, Clark H, Neal M. Prehospital resuscitative thoracotomy for cardiac arrest after penetrating trauma: rationale and case series. The Journal of trauma 2001;50:670-3.
  4. http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/012-019l_S3_Polytrauma_Schwerverletzten-Behandlung_2017-08.pdf
  5. Sherren PB, Reid C, Habig K, Burns BJ. Algorithm for the resuscitation of traumatic cardiac arrest patients in a physician-staffed helicopter emergency medical service. Critical care 2013;17:308.
  6. Lockey DJ, Lyon RM, Davies GE. Development of a simple algorithm to guide the effective management of traumatic cardiac arrest. Resuscitation 2013;84:738-42.
  7. Athanasiou T, Krasopoulos G, Nambiar P, et al. Emergency thoracotomy in the pre-hospital setting: a procedure requiring clarification. European journal of cardio-thoracic surgery : official journal of the European Association for Cardio-thoracic Surgery 2004;26:377-86.
  8. http://www.necn.nhs.uk/wp-content/uploads/2014/05/2015-02-23-Thoracotomy-SOP.pdf

 

 

YEMA Stammtisch #5 und Neumitglieder-Aktion

Liebe Interessierte!

Wir möchten Euch herzlich zu unserem nächsten Stammtisch am 9. November einladen.

Wer? Notfallmedizin-Begeistere aus verschiedenen Berufsgruppen

Wo? nachBar, Laudongasse 8, 1080 Wien (2min von alten AKH, öffentlich sehr gut erreichbar)

Was? Gemütliches Zusammensein, interessante Unterhaltungen und kühle Getränke

Wann? Donnerstag 9.November 2017, ab 19 Uhr

 


Und für allen die schon immer Mitglied werden wollten möchten wir einen kleinen Anreiz bieten: Ab 1. Oktober bezahlt ihr gleich den Mitgliedsbeitrag für 2018! 

Gleich einen Mitgliedsantrag ausfüllen!

Was ist eigentlich #FOAM?

„FOAM“ steht für „Free Open Access Meducation“

„Erfunden“ wurde der Begriff im Jahr 2012 im Rahmen einer Konferenz in Irland. FOAM ist keine Bezeichnung für eine bestimmte Art von Ressourcen oder ein Fortbildungs-Konzept,  es ist vielmehr eine gemeinschaftliche Bewegung mit dem Ziel, kostenlose medizinische Aus- und Fortbildungsressourcen über das Internet einem möglichst breiten Kreis von Personen zugänglich zu machen.  Im Wesentlichen handelt es sich dabei um Blogs (meist Textbeiträge) und Podcasts (Audiobeiträge).

Inzwischen gibt es eine sehr große Zahl an Ressourcen im Internet. Häufig wird genau das als Nachteil gesehen – wem kann man glauben? Immerhin gibt es keine festen akademischen Strukturen wie bei klassischen Journals oder Kongressen.

Wie FOAM funktioniert

Doch das ist auch nicht notwendig, denn FOAM ist kein Ersatz für solche Strukturen, sondern vielmehr eine Erweiterun – Stichwort „asynchrones Lernen“. Man stelle sich eine wöchentliche Abteilungsvorbildung vor: Jemand aus dem Team bereitet eine Präsentation zu einem Thema vor, jene die gerade da sind und Zeit haben kommen vorbei und hören sich das an. Typischerweise werden nie alle da sein, wer den Krankenhausalltag kennt wird wissen, dass man im stressigen Alltag oft auch nicht zu 100% aufnahmefähig ist.

Genau an diesem Punkt setzt FOAM an: Statt eine Präsentation für einen begrenzten Personenkreis zu machen, hat man begonnen Fortbildungen aufzunehmen und kostenlos ins Internet zu stellen. Damit ist sie jederzeit für alle Interessierten verfügbar und als Zuhörer kann man selbst entscheiden, wann man „aufnahmefähig“ ist und etwas neues lernen will.

Ein weiterer Punkt ist natürlich auch, dass Fortbildungen nicht überall verfügbar sind: FOAM trägt damit auch aktiv zur Verbreitung von Wissen an in dieser Hinsicht benachteiligte Menschen bei – denn die einzige Voraussetzung um die Inhalte zu konsumieren ist ein Internetzugang.

Viele Infos – aber wo soll man anfangen?

Das „Mutterschiff“ der FOAM-Bewegung ist life in the fast lane, eine sehr umfangreiche Seite aus Australien mit großen Autorenteam. Sie vereint Blogposts, Podcasts und bietet insbesondere ein wöchentliches Review der besten internationalen FOAM-Beiträge. Auch die Top 100 ist einen Blick wert, hier findet man echte Klassiker. Sehr bekannt ist außerdem EMCrit von Scott Weingart, REBEL EM und The Skeptic’s Guide to EM.

Allen, die keine wesentliche Publikation verpassen wollen seien the Bottom Line und Critical Care Reviews, hier insbesondere das jährlich kostenlos als PDF erscheinende Buch mit den wichtigsten Studien des vergangenen Jahres empfohlen.

Aber auch auf Deutsch gibt es inzwischen einige Angebote: dasFOAM vereint eine ganze Reihe von Autoren und bietet ebenfalls ein regelmäßiges Review interessanter Beiträge aus der FOAM-Welt. News Papers ist eine interessante Seite mit einem Fokus auf aktueller Literatur, bei wAINS World findet man Beiträge zu einem breiten Spektrum von Themen im AINS-Bereich.  Mit FOAMina gibt es auch ein ein spannendes Angebot aus Österreich.

Zum Abschluss noch ein Hinweis auf SMACC. SMACC ist der Kongress zur FOAM-Bewegung und steht für Social Media and Critical Care. Der Kongress selbst ist zwar nicht kostenlos, allerdings werden alle Vorträge in sehr hoher Qualität aufgenommen und übers Jahr verteilt wird alles kostenlos online gestellt. Und die Mediatheken haben es wirklich in sich – bald folgt an dieser Stelle ein Beitrag mit unseren „Best of SMACC“ Talks. Schaut wieder rein!